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Mit dem Kulturarbeitsplatz für Museen ins digitale Zeitalter

Das Archäologische Museum Hamburgs (AMH) ist mit über 1,5 Millionen Objekten eines der bedeutendsten Museen zur Vor- und Frühgeschichte Norddeutschlands. Zum kulturellen Erbe gehören Gemälde, Fotografien, Plastiken sowie historische Pläne und Karten. Diese Objekte gilt es, langfristig zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei hilft der Kulturarbeitsplatz (KAP) von Dataport, der dort 2019 eingeführt wurde.

Der Kulturarbeitsplatz bietet alle Werkzeuge zur Modernisierung von Kultureinrichtungen, dazu gehört auch der Support und die Wartung. Diese können nach dem individuellen Bedarf gewählt werden. Alle Daten und Fachanwendungen werden im hochmodernen Rechenzentrum, dem Twin Data Center, von Dataport gespeichert und betrieben.

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© AMH

In der gesamten Hansestadt nutzen mittlerweile neun Museen und insgesamt 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Kulturarbeitsplatz. Dazu gehören neben dem AMH die Hamburger Kunsthalle, das Museum für Kunst und Gewerbe, das Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt sowie das Museum der Arbeit, das Museum für Hamburgische Geschichte, das Altonaer Museum, das Jenisch Haus und das Hafenmuseum.

Im AMH arbeiten rund 40 Personen mit dem Kulturarbeitsplatz – neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind das außerdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Buchhaltung, Personalverwaltung und Bibliothek.

Ein langer Weg

Mit der Einführung des KAP ist die Digitalisierung im Museum aber keinesfalls abgeschlossen. Im Grunde beginnt sie dann erst so richtig, wie Dr. Michael Merkel, stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter vom Archäologischen Museum, bestätigt: „Die Digitalisierung all unserer Objekte ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Da arbeiten wir intensiv dran und die standardisierte Software und LAN-Infrastruktur des KAP erleichtern das.“ Zum Kulturarbeitsplatz gehören außerdem Notebooks, Netbooks, Desktoprechner sowie Großformat-Drucker und Großformat-Scanner.

Die Einführung des KAP war mit etlichen Herausforderungen verbunden. Dr. Michael Merkel: „Es war ein langer und schwieriger Weg mit vielen Fragen, die zunächst geklärt werden mussten. Zum Beispiel, woher wir die Mittel für den vollständigen Umzug bekommen. Damals hatten wir uns die Endgeräte ja noch selbst besorgt. Das sollte dann alles aus einer Hand laufen.“ Als die Entscheidung für den Kulturarbeitsplatz gefallen war, ging es zum
Beispiel darum, festzustellen, welche Rechner das AMH benötigt und wie viele.

„In manchen Häusern gab es außerdem keine Access-Points und anderswo mussten die alten Glasfaserkabel wieder aus den Wänden gerissen werden, da der damalige Netzbetreiber seine Glasfasersparte eingestellt hatte und die Anschlüsse der Kabel nicht kompatibel waren“, erinnert sich Dr. Michael Merkel, der seit 1997 im AMH arbeitet. Beim Umbau der Netzwerkkabel musste in manchen Museen zusätzlich auf Denkmalschutzbestimmunen geachtet werden. Die Umbaumaßnahmen fanden dann bei laufendem Betrieb statt.

Was ist neu?

Seit 2019 ist der KAP im Archäologischen Museum im Einsatz. Seitdem hat sich einiges verändert. „Der administrative Aufwand ist jetzt geringer. Zum Beispiel entfallen die Installation der Rechner und das Einrichten der Drucker durch den eigenen Administrator“, erklärt Dr. Merkel. Auch um das Update-Management müsse sich das Museum nicht mehr selber kümmern. „Tritt einmal ein Fehler auf, läuft die Behebung recht gut. Früher kam es durchaus vor, dass unser Admin – ein Externer – auch mal zwei, drei Tage anderswo im Einsatz war und wir den Fehler nicht sofort beheben konnten.“ Bei der Datensicherung mit den Arbeitslaufwerken und dem Kaltarchiv sei das AMH ebenfalls besser aufgestellt.

Eine weitere Verbesserung, die mit der Einführung des KAP einherging, ist das frei zugängliche WLAN für Besucher*innen in allen Häusern.

Ein Wunsch frei

Einer der Schwerpunkte im AMH ist die Museumspädagogik für Kinder und Jugendliche. Auch dabei unterstützt der KAP. So läuft die Organisation der Kinder- und Schülergespräche im Rahmen des museumspädagogischen Dienstes über den Kulturarbeitsplatz. Ein Beispiel dafür ist die digitale und multimediale Lernplattform www.museana.de, bei der Dataport als Anbieter des „Hamburger Kulturservers“ vielleicht irgendwann das Hosting übernehmen könnte, hofft Dr. Merkel.

Noch viel zu tun gibt es bei den vielen, heterogenen Daten auf den Servern, bei denen es unzählige Redundanzen gibt. „Dafür hätte ich gerne eine Lösung. Mittelfristig würde ich mir außerdem wünschen, dass all unsere Erfassungsdatenbanken auf einem eigenen Kulturserver im Hamburger Rechenzentrum liegen“, erklärt Dr. Merkel.